Tagebuch einer langen Reise vom 2.Nov. 2016 bis 4 Januar 2017
von Kapstadt nach Vietnam und Singapur.
Von Zürich über Dubai sind wir in Captown gelandet. Nach dem Bezug der Suite auf dem Schiff
und der Seenot-Rettungsübung fuhren wir gleich am nächsten Tag los. Wir hatten am 4. Nov. noch Zeit um an der Waterfront spazieren zu gehen. Am Nachmittag gab die Hafenbehörde das Schiff mit
einer 1stündigen Verspätung frei. Also startete der Kapitän und fuhr an dem brennenden Fischerboot vorbei, das die ganze Verspätung verschuldete. Die
Feuerwehr versuchte zu löschen was noch zu löschen war. Seit zwei Tagen brenne der Kahn, hat man uns dann erzählt.
Raus aus dem Hafen gab es auch gleich die ersten Seekranken, da es ziemliche Wellen hatte und das
Schiff rollte und stampfte zugleich.
5. November 2016 Mosselbay
Heute war es sehr bewölkt und recht kühl. In Mossel Bay waren wir auf Reede. Auf Safari gehts heute. In einer kleinen Lodge bestiegen wir die Safarijeeps und fuhren durch die Gegend, bergauf, bergab. Elephanten haben wir drei gesehen die friedlich die Papyrusstauden genossen. Der Kleine war erst zwei Jahre alt und ohne Mutter. Sie werden dort betreut, da sie in Freiheit irgendwelche Probleme mit Krankheiten hatten. Spring-und Wasserböcke, Zebras und Gnu´s haben wir anschliessend angetroffen. Weiter hinten sahen wir von weit her eine Giraffe am Horizont. Aber wir fuhren entgegengesetzt zu den Höhenzügen auf der andern Seite. In einem abgesicherten Gehege, riesengross, haben wir drei Löwen gesichtet und etliche Fotos gemacht. Der Löwe hatte eine sehr schöne dunkle Mähne, als käme er frisch vom Friseur. Sie werden alle drei Tage mit toten Tieren gefüttert, damit sie friedlich bleiben. Das Männchen hat sich wunderschön präsentiert und wir hatten die Gelegenheit einige schöne Bilder zu schiessen. Als es ihnen zu bunt wurde zogen sie gemächlich weg und gingen dem Zaun entlang wo auf der andern Seite einige Zebras grasten. Auf einem weiteren Hügel trafen wir auf ein Breitmaul-Nashorn das sich am Gras gütlich tat. Wir konnten beobachten wie es den Urin versprühte, was uns alle zum lachen brachte. Am Schluss hatten wir doch einige Giraffen zu Gesicht bekommen. Auch diverse Nashörner konnten wir aus der Nähe betrachten. Dann war es auch schon langsam Zeit für die Rückkehr.
6. Nov. 2016 Port Elisabeth.
Ins Pumba-Reservat brechen wir heute auf. Mit dem Bus fahren wir fast 2 Stunden ins Landesinnere. Dort steigen wir auf die Jeeps um. Da es nieselt und sehr kühl ist bekommen wir Regenpellerinen mit Innenfutter, welche sehr schön warm halten. Circa 3Stunden fahren wir kreuz und quer durch den Busch und suchen diverse Tiere. Elephanten und Nashörner haben wir keine entdeckt, aber einige andere. Impala hatte es überall, Gnu´s und Giraffen gab es einige, auch kleine Affen mit schwarzen Gesichtern sahen wir im Regen still verharren. Auch sie hatten kalt. Unser Fahrer hat versucht uns einiges zu zeigen, was halt nicht ganz gelungen ist, da das Gelände sehr gross ist. Aber kurz vor dem Mittagessen ist er mit uns zu einer Stelle gefahren wo gerade die weissen Löwen ein Zebra verspeisten hatten. Das war speziell, fast ein wenig beängstigend. Vier Löwen lagen im Gras und ruhten sich aus und das Mänchen war hinter einem Busch am Gerippe nagend versteckt, in nicht mal drei Metern Distanz zu uns. Leider konnten wir ihn durch das Gebüsch nur schemenhaft erkennen, aber hören konnte man ihn gut. Nun fuhren wir zum Mittagessen in eine Lodge, wo wir mit einem Kakao mit Amarula empfangen wurden. Ein gutes Buffet erwartete uns und wir nahmen davon was uns schmeckte. Es gab Impalaragout, Hühnchen und Hackfleischpastete und dazu Gemüse und Beilagen. Auf dem Rückweg haben wir dann wieder diverse Tiere gesehen, sogar Warzenschweine und an einem kleinen Bachlauf hatte es Eisvögel. Leider haben wir die Cheetah und Leoparden nicht gesehen. Es war trotz dem Regen ein schöner Ausflug.
7. Nov. Port Elisabeth Township
Um halb neun Uhr sind wir gestartet auf eine Tour durch die Stadt und die Townships. Überall sieht man viel Dreck, vor allem Plastik in allen Farben fliegt durch die Luft und ist überall verstreut. Keiner bemüht sich, dies zu ändern. Es sieht wirklich scheusslich aus. In den Townships leben die Leute in Hütten aus Brettern oder in kleinen Häuschen, in grossen Gruppen oder Familien zusammen. Die gemauerten Häuschen hat Nelsen Mandela erbauen lassen, damit diese Leute besser leben können. Aber nicht alle lieben das, sie leben gerne in ihren Hütten. Unser Guide erzählte uns, dass die Menschen zufrieden leben, weil sie nie alleine sind. 60% sind arbeitslos und deshalb sehr arm. Nicht alle können zur Schule gehen weil die Eltern dafür bezahlen müssen. In der Schule sind die Klassen ziemlich gross, wie früher bei uns, so kann eine Klasse bis 45 Kinder haben. Sie tragen alle Schul-Uniformen und sehen allerliebst aus mit ihren lustigen Frisuren. Die Kinder haben sich sehr gefreut über unseren Besuch. Sie bekamen vom Schiff Kugelschreiber und Papier, da dies hier immer noch Mangelware ist. Unser Guide hat einen Koffer voll alte Kleider zu einer alten Nachbarin von ihm gebracht, die er von jemandem auf dem Schiff erhalten hatte. Sie haben sich sehr gefreut darüber, hat er uns erzählt.
8. Nov.2016 Seetag
Heute fahren wir den ganzen Tag und legen gegen Abend in Durban an. Ein sehr trüber Tag war das heute, gerade recht für Vorträge und Malstunde. Mit Pigmenten haben wir geübt zu malen.
9. Nov. 2016 Durban, Raubvogelreservat
Heute hätten wir ausschlafen können, wenn mein Herr Gemahl nicht schon um 6.00h herum gegeistert wäre. Aber irgendwann kann man halt nicht mehr schlafen.
Um halb 10.00h sind wir weggefahren zu einem Raubvogel- Schutzgebiet. Weit draussen vor der Stadt in einem sehr grünen Tal ist sie angesiedelt. Wir haben Milan, Uhu´s und Falken vorgeführt bekommen. Zum Fotografieren war es sehr schwierig, da wir nicht wussten wohin sie fliegen werden. Die Vögel werden hier gesund gepflegt, und diejenigen die wieder gesund werden, lassen sie wieder frei. Deshalb sieht man dort nur jene die nie mehr ganz gesund werden und für immer betreut werden müssen. Die andern werden vor den Menschen abgeschirmt, damit sie sich nicht an sie gewöhnen können. Wir sahen noch kurz eine Fütterung von 4 Gänsegeiern. Da ging es nicht gerade friedlich zu. Ein wunderschöner Jakarandabaum hat dort gerade geblüht. Bei trockenem Wetter kamen wir wieder auf unser Schiff zurück. Am Nachmittag gingen wir noch kurz mit einem Shuttlebus an die Waterfront, was aber gar nichts besonderes war. Wenigstens hatten wir kurz Internet zur Verfügung um eine Nachricht nach Hause zu senden.
10.Nov. 2016 Richard´s Bay
Safari im Zulu Nyala Naturreservat. Nach 1 1/2 Stunden Fahrt mit dem Bus sind wir gegen
–Abend im Naturreservat angelangt. Regen gibt es im Moment nicht, aber es war kühl und düster. Trotzdem haben wir einige Tiere zu Gesicht bekommen. Breitmaul-Nashörner gibt es hier einige, sogar
eine Mutter mit ihrem wenige Tage alten Jungen war an einem Wasserloch zu sehen. Im Park sind sie gut geschützt und deshalb lässt man bei ihnen die Hörner wachsen, allerdings wird allen im Horn
ein Chip eingepflanzt damit sie verfolgt werden können, falls es zu einem Diebstahl kommen sollte.
Weiter gab es einige Gnu´s zu sehen, Impala´s und Kudu´s. Auch Warzenschweine und kleine Affen sahen wir. Dann ganz hinten waren drei Elefanten mit Fressen beschäftigt. Einem hat das scheinbar
nicht gepasst und er kam uns entgegen. Als er die Ohren stellte bekamen wir ein unsicheres Gefühl. Der Fahrer gab Gas und wich endlich zurück, alles im Retourgang auf der nicht gerade
verlaufenden Naturstrasse. Es war uns nicht ganz wohl dabei, aber der Elephant gab es dann auf uns zu verfolgen. Dann kam ein Funkspruch, dass an
einer Stelle weiter weg ein Gepard eben eine Impala erlegt hätte. Mit höchster Geschwindigkeit raste der Fahrer mit uns dorthin und er war da, der Gepard. Ein wunderschönes Tier am Fressen,
dazwischen lugte er immer wieder links und rechts ob nirgends ein anderes Tier daher kommt. Uns hat er quasi nicht beachtet und wir konnten ihn in aller Ruhe fotografieren und beobachten, da wir
die ersten waren die ihn gefunden hatten. Es war ein spezielles Erlebniss. Er hat scheinbar eine Technik herausgefunden auf einfache Weise an ein Opfer zu kommen. Sie haben uns erzählt, dass er
das Impala-Böckchen gegen den Zaun getrieben habe. Da kam es in Berührung mit dem Strom der scheinbar ziemlich stark ist. Dadurch verliert das Opfer kurz die Orientierung und der Gepard schlägt
zu. Etwa fünf Meter neben dem Hag hat er ihn dann verspeist. Wir sind dann mit dem Jeep zwischen Hag und Gepard gestanden und konnten ihn beobachten. Als dann nach und nach die andern Jeeps
eintrafen machten wir uns wieder auf den Weg. Noch einige Giraffen haben wir dann angetroffen und dann ging es auch schon zum Abendessen ins Heritage-Hotel zurück. Nach dem schnellen Essen, da
wir nicht mehr viel Zeit hatten, gab es noch eine Zulu-Tanz-Vorführung. Leider war die Vorführung zwischen den Sitzen der Veranda und uns Zuschauern sehr eingeengt. Das Licht war auch nicht hell
und die Zulu sind auch noch „schwarz“...Schade, ich konnte nichts fotografieren. Zurück auf dem Schiff gab es noch eine wunderschöne Tanzshow.
15. Nov. 2016 Port d´Ehoala (Taolanaro)
Nach zwei Tagen auf See sind wir in Madagaskar eingetroffen, wo wir gleich einen Ausflug in einen Park unternahmen. Auf sandigen Strassen, oder sollte man lieber Rote Pisten sagen, kamen wir bei dem Park an. Durch eine Bambusallee gingen wir zu den wunderschönen Litschibäumen. Darauf kann man sehr schnell einige Lemuren sehen, die sich an den Litschis gütlich tun. Auch die Lemuren mögen die süssen Früchte. Wir haben braune und weisse Lemuren gesehen und Camäleone wurden uns von den Kindern vorgeführt. Sie haben die besseren Augen für solche Tiere und wissen wo sie sie finden können. Dafür wollten sie aber auch eine Belohnung bekommen und verlangten nach Süssigkeiten oder 1 Dollar. Da wir vom Schiff nichts raus nehmen können, hatten wir halt nichts dabei. Die Mütter mit Kindern probierten uns allerlei zu verkaufen, geschnitzte Balsaholzsachen und silberige Armbänder. Sie leben sehr armselig auf dieser Insel, nur Hütten aus Holzbrettern mit nur einem Raum und Naturdach oder die besseren mit Blechdach gab es dort. Die Kleider der Leute waren eher schmudelig, weil das Wasser grossteils fehlt. Man hat uns auch Vanille-Schoten angeboten, welche aber nicht verpackt waren. Deshalb habe ich dort keine gekauft.
17.11.16 Le Port La Reunion
Auf dieser kleinen Insel geht es sauberer zu und her. Wir haben einen Ausflug gebucht mit Besuch auf einer Vanillefarm. Bourbon, eine extra teure Art haben wir auch eingekauft, 12 Gramm für 5 Euro. Dieser Name wurde geschichtlich verbrieft und zeugt heute noch von bester Qualität. Auch ein Fläschchen flüssig Vanille hatte ich, die ich aber verschenkt habe. Vieleicht finde ich irgendwo noch eines. Dann sind wir weitergefahren zum Brautschleier- Wasserfall. Er hatte aber sehr wenig Wasser und war deshalb nicht sehr imposant. Zurück auf dem Schiff gab es wieder ein gutes Mittagessen. Am Nachmittag sind wir dann mit dem Shuttle auf die andere Seite, nach rechts, gefahren, wo man baden könnte, wenn es nicht gerade veboten wäre, wegen Haifischen und der hohen Wellen. Wir sassen da gerade über dem Strand und konnten das Spiel der Wellen beobachten. In dem kleinen Lokal bestellten wir einen Cuba libre...aber was wir da bekamen war eher ein Caipirinha mit Rum gemacht. Gut war er und stark auch, wir haben auf jeden Fall viel gelacht. Ins Internet konnten wir uns allerdings auch nicht einwählen, da die Leitungen sehr schwach oder gar nicht vorhanden sind. An diesen Nachmittag hatten wir es lustiger als am Morgen, er war ja auch gratis, der Shuttle. Auch Sybille. Die Malerin und Birgit waren dort und haben uns Tips gegeben wo wir etwas finden könnten.
18.11.16 Port Louis, Mauritius
Heute hatten wir Besuch von Eliane und Andrè mit seiner Schwester Annemarie. Nach einigem Suchen haben sie uns doch noch gefunden. Wir haben ihnen das ganze Schiff gezeigt, als wären wir hier daheim. Im grossen Saal haben wir mit ihnen das Mittagessen genossen und den Kaffee gab es dann im Lido. Es hat ihnen sehr gefallen und sie wären am liebsten geblieben. Aber wie das so ist, Besucher müssen leider wieder von Bord.
19.11.16 Port Louis/ Mauritius
Heute hatten wir einen Ausflug gebucht, eine Landschaftsfahrt in die Mitte der Insel. Wir sind auf den Dormant-Vulkan gefahren worden, wo wir kurz in den abgestorbenen Krater schauen konnten. Er war sehr von Grün überwuchert und nur in der Mitte sah man ein kleines Wasserbecken. Es wird heute Hirsch-Loch genannt weil man dort manchmal Hirsche sehen kann. Wir haben nichts als Grün gesehen. Dann haben wir einen Hindutempel besucht. Er liegt an einem ihnen heiligen See, worin abertausende Fische schwammen. Sie warteten wohl auf die Fütterung, denn die Opfergaben waren überall auf den Sockeln rund um den See, von Bananen über Reis war allerhand zu sehen. Die Vögel holten sich was ihnen schmeckt. In einem alten Colonialhaus gab es ein Mittagsbuffet mit einheimischen Speisen. Der Hirsch auf jedenfall war schon ziemlich alt, wir mussten lange kauen. Dafür waren die Rumbananen sehr gut. Anschliessend gingen wir zu der Vanillepflanzung wo wir viel mehr über Anturien erfuhren als über Vanille. Ich habe hier wieder Vanille gekauft, was aber nicht sehr geschickt war, denn sie sind nicht richtig verpackt und duften dass man es überall in der Nase hat. Jetzt hoffe ich dass sie nicht verschimmeln bis wir nach Hause gehen. In der Rum-Destille gab es auch nichts zu sehen ausser ein paar Flaschen mit verschiedenen Zusätzen. Bei der Wärme war auch eine ausgiebige Probe nicht ratsam. Habe nichts eingekauft, kann ja nicht alles mitnehmen. Dann sind wir zu einem Wasserfall gefahren wo wir eine Millionairspalmen-Anlage sahen. Dort werden die Palmen gezüchtet zur Gewinnung der Palmherzen. Es wird alles abgeholzt, nach dem die Palmen ca. 4 Meter hoch sind und ungefähr einen Durchmesser von 30/35 cm haben. Sie werden dann so abgeschält bis nur der Kern im Innern frei liegt, der ungefähr 30 cm lang ist und den wir als Delikatesse im Fachgeschäft kaufen können. Der ganze Rest der Palme ist Abfall und die Palme tot. So etwas ist auch Verhältnis-Blödsinn. Nun ging es weiter zu den Siebenfarbigen Erden. Leider ist das alles Privatbesitz, dafür gut erhalten. Es ist Tonerde in sieben Farben, durch diverse Mineralienvorkommen anderst gefärbt. Auch einige interessante Vögel haben wir dort gesehen. Da die Zeit wieder einmal drängte, habe ich die Schildkröten nicht gesehen. Alsdann fuhren wir zurück an der Westküste entlang. In der Stadt gerieten wir in einen Stau, wegen einer Beerdigung, die die ganze Strasse blockierte. Wir kamen aber nur etwa 10 Minuten zu spät, was nicht so gravierend war.